Junge Unternehmer lernen von Profis
Wirtschaftsförderung organisiert Austausch zwischen Gründern und Experten
Berchtesgadener Land - Das junge Industrie 4.0-Unternehmen Talsen GmbH Freilassing war Gastgeber des zweiten Gründer-Erfahrungsaustauschs der Wirtschaftsförderung (WFG BGL). Die Gründer erhielten wertvolle Expertentipps und knüpften Kontakte zu etablierten Unternehmen.
Jeder Gründer mit Potential im Berchtesgadener Land wird unterstützt. Das ist erklärtes Ziel des Gründerservices der WFG BGL. Seine Angebote sind umfangreich: Neben intensiven Einzelgesprächen gibt es Beratertage für Berufsgruppen – beispielweise der bayernkreativTag oder die IHK-Sprechtage – oder Veranstaltungen wie das quartalsweise Gründertreffen. Hier tauschen sich Gründer zu Themen aus die sie bewegen, zum Beispiel Produktfindung, Marketing oder Personalsuche. „Wir wollen, dass sich unsere jungen Unternehmer kennen und gegenseitig beflügeln“, so Lars Holstein, bei der WFG BGL verantwortlich für den Gründerservice.
WFG-Netzwerk zu heimischen Banken und Beratern
Zusätzlich gestärkt werden sie durch Tipps von Profis. Holstein: „Bei jedem Gründertreffen stehen Experten aus unserem Netzwerk zur Verfügung. Wir arbeiten schon immer eng mit den heimischen Banken, Gründungsexperten oder Anwälten zusammen.“ Diesmal gab Raphael Thomas, Rechtsanwalt für Gewerblichen Rechtsschutz, sein Wissen zum internationalen Markenrecht weiter. Er riet dringend dazu, einen Firmennamen vor der Nutzung zu recherchieren und sich die entsprechenden Internetdomänen zu sichern. „Eine Klage auf verletzten Markenschutz wird schnell 5.000 Euro teuer“, betonte Thomas. Es bringe nichts, einen Buchstaben im Namen zu ändern, denn auch auf die Phonetik komme es an.
Die Max Aicher GmbH, Freilassing, sieht große Vorteile in der Zusammenarbeit mit Gründern. Der Projektverantwortliche Andre van Bennekom erklärte das Firmenprogramm „Fasttrack“, www.fasttrack.team. Max Aicher, unter anderem Stahlproduzent, profitiere beim Geschäftsausbau von neuen Ideen und unterstütze im Gegenzug das Geschäft der Jungunternehmer. Sie erhalten zum Beispiel eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Wirtschaftsberatung. Der ehemalige Silicon Valley Manager Olav Carlsen diskutierte mit den Gründern über die Erfolgsfaktoren ihrer Geschäftsmodelle. Ziel ist es, gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung mittelfristig eine Gründerfibel für angehende Unternehmer zu erarbeiten. Gastgeber Hans Egermeier von der talsen team GmbH zeigte sich nicht nur von den Profitipps begeistert. „Unser Unternehmen, gegründet im Juli 2017, entwickelt Software für produzierende Unternehmen. Für mich war es daher besonders interessant, beim Treffen Kontakte zu etablierten Unternehmen wie dem Logistiksoftwareanbieter WANKO und Max Aicher zu knüpfen.“ Das nächste Treffen am Freitag, 13. April befasst sich mit den Themen maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz. Interessierte Gründer melden sich unter lars.holstein@berchtesgadener-land.de. Alle Geschäftsthemen werden vertraulich behandelt.