Digitale Strategie richtet sich nach Unternehmensziel
Virtuelle Realität oder ein digitales Produkt – Individuelle Lösungen
Dingolfing/ Berchtesgadener Land – Was und wie schnell ein Unternehmen digitalisiert, richtet sich nach den Unternehmenszielen. Das zeigten Georg Güntner von Salzburg Research Forschungsgesellschaft m.b.H. (Salzburg Research) und Max Langewort von der Hochschule Landshut bei einer Unternehmerveranstaltung im Technologiezentrum Dingolfing auf. Das Technologiezentrum ist über die Hochschule Landshut genau wie Salzburg Research Partner im Digitalisierungs-Projekt KMU 4.0.
Im Projekt KMU 4.0 unterstützen die Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice GmbH (BGLW) und ihre Hochschulpartner Unternehmen auf ihrem individuellen Weg zur Digitalisierung. „Ein Blick in die Realität zeigt, dass nur die wenigsten Unternehmen notwendige digitale Veränderungsprozesse strategisch angehen“, meinte Georg Güntner zu Beginn der Veranstaltung. Dabei führe eine klare Unternehmensstrategie zu Zielen, aus denen sich wiederum Digitalisierungsmaßnahmen ableiten. Güntner: „Die Vorgehensweise ist immer die gleiche. Dabei ist es egal, wo das Unternehmen steht und wie stark sein Digitalisierungsgrad ist.“ Zu einer Strategie gehören laut Güntner die Formulierung der strategischen Ziele und die Ausarbeitung von Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele. Operativ gehe es oft um die Integration vorhandener Datenpools und die Analyse und Optimierung gegenwärtiger Prozesse. Ob Anlagen, Prozesse oder Produkte: Die Möglichkeiten seien zahlreich und jedes Unternehmen habe seinen eigenen, individuellen Weg.
Virtuelle und Erweiterte Realität sparen Produktionskosten
Max Langewort erklärte als Digitalisierungs-Beispiele die Vorteile von Erweiterter Realität (Augmented Reality) und Virtueller Realität (Virtual Reality) für die Fabrikplanung und Arbeitsprozesse eines Unternehmens. Mittels Erweiterter Realität erhält ein Mensch zusätzlich zur Wahrnehmung der realen Umwelt computergestützte Zusatzinformationen. Ein Mechaniker bekommt zum Beispiel Arbeitsanweisungen über eine Datenbrille. Die Teile der Maschine sind dort beschriftet und der Maschinen-Reparaturvorgang wird Schritt für Schritt vorgegeben. Virtuelle Realität bildet Arbeitsprozesse komplett ab. Sie kann zu Schulungszwecken oder für den Aufbau einer Fabrik genutzt werden. „Hier sind Fehler möglich, ohne dass sie fatale Folgen haben“, betonte Langewort. Er veranschaulichte dies am Beispiel einer Datenbrille über die Maschinen virtuell digital gesteuert werden. Die günstigste Position wird ausgelotet und mögliche negative Folgen erkannt. Zum Abschluss testeten die Teilnehmer selbst die Funktionen Erweiterter Realität. Sie bauten Lego-Modelle nach digitaler Anleitung mit Hilfe einer von Max Langewort programmierten App.
Unternehmer, die digitale Prozesse oder Produkte umsetzen wollen, sprechen mit dem Digitalisierungslotsen der BGLW, Cornelius Roth, cornelius.roth@berchtesgadener-land.de. Er vermittelt die Kontakte zu den Hochschulpartnern im Projekt KMU 4.0.

Bildunterschrift: Die Funktionen Erweiterter Realität ermöglichen digitale Arbeitsanweisungen. Dies veranschaulichte Max Langewort (Bildmitte) den Teilnehmern der Veranstaltung. Foto: BGLW