Entwicklungsziele für die Unternehmenszukunft
Im Unternehmensnetzwerk „Verantwortungsvoll Wirtschaften“ des Berchtesgadener Landes setzen sich die Teilnehmer Entwicklungsziele im verantwortungsvollen Wirtschaften gegenüber Mensch, Natur, Umwelt und Gesellschaft. Der Geschäftsführer der Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice GmbH (BGLW), Dr. Thomas Birner, erklärt die Hintergründe.
Herr Dr. Birner, was heißt „Entwicklungsziele setzen“?
Zunächst: Unsere mittelständischen Unternehmer, oft gleichzeitig Eigentümer, sind sich ihrer Verantwortung für Mitarbeiter, Umwelt und Region bewusst und wirtschaften bereits verantwortungsvoll. Im Unternehmensnetzwerk „Verantwortungsvoll Wirtschaften“ können sie sich jedoch noch verbessern und Vorbild über den Landkreis hinaus sein. Vor allem profitieren sie aber vom Erfahrungsaustausch untereinander.
Wie funktioniert die Zielsetzung?
Die Ziele müssen zum Unternehmen passen. Sie sind also individuell und werden nicht mit den Zielen anderer Unternehmen verglichen. Unternehmer sollten bei der Zielsetzung realistisch sein aber ehrgeizig genug, um einen guten Schritt voranzukommen. Zur Zielsetzung steht ihnen ein Kriterienkatalog zur Verfügung der auf den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen basiert. Für den kontinuierlichen Verbesserungsprozess ist es wichtig, dass mindestens 80% der Ziele Entwicklungsziele sind, also über den Status Quo hinausgehen.
Was ist, wenn ein Unternehmer mit der Zielsetzung Schwierigkeiten hat?
Die BGLW als Netzwerkkoordinatorin bietet umfassende Unterstützung an. Es gibt Zielsetzungsworkshops und persönliche Beratungen. Dazu kommen Expertenveranstaltungen und Marketingunterstützung. Selbstverständlich begleiten unsere BGLW-Lotsen die Unternehmer beim Umsetzen ihrer geplanten Maßnahmen, zum Beispiel in den Themen Förderung oder Digitalisierung.
Werden die Ziele geprüft?
„Verantwortungsvoll Wirtschaften“ ist kein Audit mit Zertifikat. Dennoch braucht es Verbindlichkeit. Die Ziele werden vom Nachhaltigkeits-Lotsen der BGLW mit externer Fachunterstützung auf Vollständigkeit überprüft.
Können Unternehmer bereits erworbene Kenntnisse aus anderen Initiativen, Audits etc. nutzen?
Selbstverständlich, die Beteiligung an anderen Nachhaltigkeits-Maßnahmen, die Fortschritte und Erfahrungen daraus sind im Unternehmensnetzwerk sehr erwünscht! Haben Unternehmer Ziele für andere Initiativen formuliert, zum Beispiel für den Umweltpakt Bayern, nutzen sie diese für den Verantwortungsvoll-Wirtschaften-Fragebogen. Voraussetzung ist, dass diese noch nicht erfüllt sind. Haben Unternehmer Maßnahmen sowieso geplant, zum Beispiel das Dämmen von Fenstern ihres Gebäudes, das Einführen von Mitarbeitergesprächen oder das Umstellen auf Ökostrom, beschreiben sie diese im Fragebogen bevor sie erfüllt sind. Umgekehrt genauso: Die Erfahrungen aus dem Netzwerk werden für weitergehende Themen genutzt, beispielsweise als Grundlage für die Partnerinitiative der Biosphärenregion Berchtesgadener Land oder die Partnerinitiative des Nationalparks Berchtesgaden.
Weitere Informationen: www.berchtesgadener-land.de
(05.02.2020)
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