Erste zwölf „verantwortungsvolle“ Betriebe ausgezeichnet
Unternehmensnetzwerk des Berchtesgadener Landes in Krise wichtiger denn je
Weiterer Meilenstein im Unternehmensnetzwerk „Verantwortungsvoll Wirtschaften“ Berchtesgadener Land: Die Ziele der ersten zwölf Betriebe sind geprüft, die Unternehmer beginnen mit der Umsetzung. Dr. Thomas Birner, Geschäftsführer der Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice GmbH (BGLW), dankte ihnen bei der Verleihung des Marketing-Schriftzugs per Videokonferenz für ihre Konsequenz und ihr Vorbild, trotz oder gerade wegen der Corona-Krise konsequent auf nachhaltiges Wirtschaften zu setzen.
Antibiotika-Resistenzen durch Massentierhaltung, Krankheiten durch Fernreisen verteilt über die ganze Welt, Klimawandel: Die Liste der Bedrohungen für die Menschheit wird länger. Schuld daran ist sie zum großen Teil selbst. „Uns wird gerade drastisch vor Augen geführt, dass es zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Mensch, Natur und Umwelt keine Alternative gibt. Beispiele dafür sind weniger Geschäftsreisen, Energieeinsparung, regionale Lieferketten. Auch der Gesetzgeber wird wahrscheinlich mehr Nachhaltigkeit einfordern“, betonte Thomas Birner. „Für mich spielt das Netzwerk ‚Verantwortungsvoll Wirtschaften’ daher eine entscheidende Rolle zur Unterstützung unserer Wirtschaft in und nach der Krise. Es ist eine ideale Basis, um nach den gravierenden Einschränkungen durch das Virus neu zu starten.“ Franz Lichtmannegger, Berghotel Rehlegg, stimmte ihm zu. „Warum soll ich jetzt aufhören etwas weiter zu treiben, von dem ich zutiefst überzeugt bin.“ Seine Kollegin, Sina Fingerhut vom Kapuzinerhof ergänzte: „Stillstand ist für mich keine Option.“
Viele Ziele stehen für nachhaltige Region
Wer die Eigenerklärungen der zwölf Unternehmen aus Produktion, Hotellerie, Handel, Bau- und Versicherungswirtschaft anschaut erkennt, was das Netzwerk zukünftig bewegen kann. Sind die Ziele der ersten Zwölf in spätestens drei Jahren umgesetzt, wird es im Berchtesgadener Land zum Beispiel weniger abgepackte Produkte auf dem Hotel-Frühstückstisch, mehr blühende Wiesen vor Unternehmen, mehr Aufträge für Dienstleister aus der Region, mehr Geschäftsreisen per Bahn oder Videokonferenzen, mehr regionales Veranstaltungscatering, mehr Modelle für flexible Arbeitszeiten, einige geprüfte Klimabilanzen und digitale Zeitungs-Abonnements statt Papier geben.
Verbraucher müssen umdenken
Im Wirtschaftsraum Berchtesgadener Land soll schnell noch mehr in punkto Nachhaltigkeit geschehen. Die nächsten Zielvereinbarungen sind bereits abgegeben und werden von Nachhaltigkeitsexpertin Dr. Ulrike Eberle von corsus corporate sustainability auf Vollständigkeit und Machbarkeit geprüft. Doch nicht nur die Unternehmer müssen das Thema treiben. Hans Lecker vom gleichnamigen Biohof hofft darauf, dass die Verbraucher nach der Krise mehr Einsicht haben. Thomas Birner sieht die BGLW und die Berchtesgadener Land Tourismus GmbH (BGLT) bei der Vermarktung in der Verantwortung. „Wir müssen die Verbraucher und Gäste sensibilisieren, dass es Nachhaltigkeit nicht zum Billigtarif gibt. Sie müssen umdenken und die Unternehmen für ihr Engagement mit einer höheren Wertschöpfung belohnt werden.“
Informationen zum Netzwerk: berchtesgadener-land.de/verantwortungsvoll-wirtschaften
Ausgezeichnete Unternehmen:
- Alpenhotel Zechmeisterlehen
- Bachmaier & Klemmer GmbH
- Berchtesgadener Land Tourismus GmbH
- Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice GmbH
- Berghotel Rehlegg AG
- Biohof Lecker
- Energieberatung Eichinger
- Engelbert Sellmaier Feinwerktechnik GmbH
- Globus SB-Warenhaus Holding GmbH & Co. KG
- Kapuzinerhof Laufen
- Marcus Huber Versicherungen
- Projekt Management GmbH

Screenshot: BGLW
(24.04.2020)
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