Innovative Verpackungslösungen aus Saaldorf-Surheim
Eberth Maschinen- und Anlagebau ist ein wichtiger nationaler und internationaler Spieler
Mächtige Maschinen, kilometerlange Förderbänder, Know-how aus dem Berchtesgadener Land: In der Papier-, Druck- und Kartonindustrie gehört das Unternehmen “Eberth Maschinen- und Anlagenbau” aus Saaldorf-Surheim zu einem der wichtigsten nationalen und internationalen Spieler. Geschäftsführer Armin Eberth und sein Team entwickeln innerbetriebliche Logistiklösungen. Das Unternehmen, das 1965 gegründet wurde, ist bekannt als Anbieter von Transport- und Verpackungslösungen und konstruiert Rollentransportsysteme, Be- und Entladesysteme für Lkw, aber auch Querschneider. In den vergangenen Jahren ist die Eberth-Gruppe deutlich gewachsen, sagt Armin Eberth: Durch die Übernahme des schwedischen Rollpackmaschinen-Herstellers Buma und des Palettenverpackungsanlagen-Herstellers Reker hat sich das Saaldorf-Surheimer Unternehmen eine gute Position im Markt erarbeitet. “Reker ist der E-Mercedes unter den Palettenverpackungsherstellern”, sagt Eberth selbstbewusst. Am Saaldorfer Standort in Helfau arbeiten 15 Personen, weitere zehn sind bei Reker in Lage beschäftigt.
Für Innovation mit Wirtschaftspreis ausgezeichnet
Trotz großer Umbrüche in der Vergangenheit, vor allem in der Zeitungsbranche, die zu den wichtigsten Kunden der Eberth-Gruppe gehörte, steht man gut da: “Schlagartig kamen ab 2009 keine Aufträge mehr aus der Druck- und Zeitungsindustrie“, erinnert sich Eberth. Derweil hatte die Firmengruppe in den Jahren zuvor noch eine der modernsten Druckereianlagen in Großbritannien mit hochwertiger Technik und 3,5 Kilometer Förderanlagen ausgestattet, um tonnenschwere Papierrollen in der Großdruckerei zu transportieren. An den Auftrag von einst erinnert sich Armin Eberth gerne zurück. „Das war ein spannendes Projekt. Eine Dimension, die wir davor noch nicht gekannt hatten.“
„Mit den Firmen-Übernahmen in den 2000er-Jahren konnten wir unsere Produktpalette deutlich erweitern und technisches Know-how bündeln, sagt Eberth. Großdruckereien zählen heute nicht mehr zu den großen Kunden. Jetzt sind es Papier- und Verpackungshersteller. Erfreut und bestätigt zeigt er sich, da er in diesem Jahr den Wirtschaftspreis des Berchtesgadener Landes in der Kategorie “Innovation und Entwicklung” entgegennehmen durfte. Ein Grund dafür dürfte auch der Schrumpffolienerhitzer sein, den Eberth-Mitarbeiter und Technischer Leiter Manfred Waldmann im Jahr 2013 entwickelt hat und patentieren ließ, und der nun das Herzstück bei vollautomatischen Palettenverpackungsanlagen ist. Papier- und Verpackungsstapel, die mit Schrumpffolie eingeschlagen sind und oft mehrere Tonnen schwer sind, lassen sich durch das Erhitzen von Luft auf 200 Grad Celsius und das Erzeugen eines zirkulierenden Luftstroms in einem speziellen Ofen stabil verpacken. “Damit ist das Gut gesichert und transportfähig”, sagt Manfred Waldmann. In der Vergangenheit wurden solche Paletten oft mit Stahlband umreift. Die Folge: Das Stapelgut konnte dadurch beschädigt werden, war zudem nicht feuchtigkeitsgeschützt. Da die Paletten samt Schrumpffolie von unten in den Ofen gehoben werden, kann wenig Energie entweichen. „Wir können bis zu 50 Prozent Energie einsparen“, weiß Waldmann. Bis zu 90 Paletten pro Stunde sind möglich.
Weltweit tätig
In einem der Eberth-Büros im Obergeschoss hängt eine große Weltkarte. Kleine Stecknadeln zeigen, wo die Eberth-Gruppe überall tätig war. Das Saaldorf-Surheimer Unternehmen in dessen Branche als „Global Player“ zu bezeichnen, ist durchaus nicht verkehrt: Eberth sagt, dass es weltweit rund zehn Firmen gibt, die mit der Gruppe zu vergleichen sind. Die Markierungen auf der Karte sind Standorte von Eberth-Maschinen, etwa in den Vereinigten Staaten von Amerika. Firmen aus Deutschland und zahlreichen europäischen Ländern wie Frankreich, Spanien oder Polen haben die Eberth-Gruppe bereits beauftragt. Auch in China, Australien und Südafrika sind die Maschinen beheimatet.
Am Standort in Saaldorf-Surheim sitzen die kreativen Köpfe, die an speziellen Lösungen arbeiten. So wurden in der Vergangenheit etwa Förderanlagen geplant, die direkt unter den Decken eines Gebäudes entlang laufen. Anlagenteile für Projekte werden zwar nicht in-house hergestellt, sondern zugeliefert, der Schaltschrankbau findet dagegen in Saaldorf-Surheim statt. “Jedes Projekt wird individuell auf den Kunden zugeschnitten”, sagt Armin Eberth. Diesen Ansatz und das schnelle Reagieren auf Kundenwünsche, will man auch zukünftig weiterhin verfolgen.