Gelebter Umweltschutz
Bei HÖRL gehen Industrie und Verantwortung Hand in Hand
Kunststofferzeugnisse und Umweltschutz? „Für uns ist das kein Widerspruch“, erzählt Franz Praxenthaler, Geschäftsführer der HÖRL Kunststofftechnik GmbH. „Wir alle verbringen täglich viel Zeit im Unternehmen. Es ist uns daher wichtig, nicht nur die Arbeitswelt technisch optimal zu gestalten, sondern auch für unsere Mitarbeiter einen ansprechenden Lebensraum zu schaffen und unsere Kulturlandschaft für unsere Kinder zu erhalten.“
Das können die rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Laufen täglich sehen: Auf dem Firmengelände wurde eine 500 Quadratmeter große Fläche naturnah umgestaltet, nun bieten unter anderem ein Teich, Trockensteinmauern, Totholz, Steinhaufen, ein Schotterrasen und eine Mager- sowie eine Fettwiese mit bis zu 80 verschiedenen Gräsern, Kräutern und einem wahren Blütenmeer zahlreichen heimischen Tier- und Pflanzenarten wertvollen Lebensraum. Die Fläche entstand in Zusammenarbeit mit einem regionalen Gartenbau-Unternehmen sowie der Verwaltungsstelle der Biosphärenregion im Berchtesgadener Land, die ein Wildbienenprojekt ins Leben gerufen hat; und so ist das Areal nun auch für die rund 280 verschiedene Bienenarten, die es alleine in unserem Landkreis gibt, ein kleines Paradies.
Im September 2021 wurde das Unternehmen, das übrigens auch Mitglied im Umwelt- und Klimapakt Bayern ist, zudem im Rahmen des Blühpakts Bayern vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz als „Blühender Betrieb“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird Firmen, Behörden, Schulen und andere Einrichtungen verliehen, die mindestens 20 Prozent ihrer Freiflächen mit heimischen Wildblumen, Stauden, Sträuchern und Gehölzen naturnah gestalten und damit den Insekten ihren Lebensraum zurückgeben. Dieses Engagement ist dem Unternehmen ein großes Anliegen: „Wir wollen unsere Freiflächen zur Förderung und zum Erhalt der Biodiversität nutzen und sehen dies auch als ökonomische und ökologische Verpflichtung“, erklärt Franz Praxenthaler.
Klimaneutrale Produktion
Auch die Themen Energieeffizienz und CO2-Reduktion haben bei HÖRL einen hohen Stellenwert – und das mit Erfolg: Seit Juli 2021 produziert das Unternehmen, das jährlich rund zwölf Millionen Kilowattstunden an Energie verbraucht, komplett klimaneutral. Bereits seit 2014 betreibt die Firma ein zertifiziertes Energiemanagementsystem, seit 2019 ein Umweltmanagementsystem; damit konnte die Energieeffizienz bereits um stolze 11 Prozent verbessert werden. Geheizt wird mit Abwärme der Spritzgussmaschinen, zudem bezieht HÖRL zu 100 Prozent Ökostrom aus deutschen Wasserkraftanlagen, wodurch jährlich Emissionen im Umfang von über 5.000 Tonnen CO2 einspart werden. Zusätzlich wird mit eigenen Photovoltaikanlagen Strom für die Eigennutzung erzeugt.
CO2-Emissionen, die sich bislang nicht vermeiden lassen, werden durch Kompensationsprojekte klimaneutral gestellt. Partner ist hier die lokale Organisation positerra GmbH, über die einheimische Landwirte unterstützt werden, auf landwirtschaftlich genutzten Flächen Humus aufzubauen und dadurch vermehrt CO2 zu speichern; damit werden die Treibhausgase auch dort kompensiert, wo sie entstehen.
Die klimaneutrale Produktion ist für HÖRL ein wichtiger Meilenstein im Umweltschutz, aber noch lange nicht der letzte: Langfristig sollen in enger Zusammenarbeit mit den externen Partnern auch die vor- und nachgelagerten Prozesse klimaneutral gestaltet werden – und somit die gesamte Lieferkette.