Unternehmen nachhaltig führen
Klimawandel, Finanz- und nun auch die Gesundheitskrise haben den Wertewandel in unserer Gesellschaft beschleunigt. Nachhaltiges Handeln wird – auch für Unternehmen – immer wichtiger, zunehmend wird es auch von Fachkräften, Kunden und Geschäftspartnern aktiv eingefordert.
Beim Begriff „Nachhaltigkeit“ geht es nicht nur um Umwelt und Ökonomie, sondern vielmehr darum,
- die drei Säulen Wirtschaft, Umwelt und Soziales in Einklang zu bringen und dabei
- so zu handeln, dass sowohl die derzeitigen Bedürfnisse als auch die Bedürfnisse künftiger Generationen berücksichtigt werden.
Was also können Unternehmen in der Region für mehr Nachhaltigkeit und Verantwortung tun?
Die Vereinten Nationen haben in ihrer Agenda 2030 insgesamt 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung definiert:

Wie das konkret aussehen kann, zeigt der Kriterienkatalog des Netzwerks „Verantwortungsvoll Wirtschaften“ des Berchtesgadener Landes.
Die einzelnen Punkte sind in die Bereiche „Natur & Umwelt“, „Mensch“ sowie „Region und Wirtschaft“ gegliedert und beziehen die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen mit ein. Dabei muss verantwortungsvolles Handeln fest in der Unternehmensführung verankert sein, um entsprechend wirksam zu sein.
Im Handlungsfeld „Mensch“ gehört dazu beispielsweise,
- sowohl im eigenen Unternehmen als auch entlang der Wertschöpfungskette auf faire Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung zu achten
- auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter Wert zu legen
- im Marketing und in der gesamten Kommunikation ehrlich und transparent zu sein
- die Gleichbehandlung und Chancengleichheit von Beschäftigten und Bewerber/inne/n zu fördern
- eine vorausschauende Personalpolitik zu verfolgen, die zukunftsfähige Arbeitsmodelle sowie Aus- und Weiterbildung berücksichtigt
- Vertrauenspersonen und Angebote zur Lösung von Konflikten bereitzustellen
- die Gesundheit der Menschen innerhalb und außerhalb des Unternehmens zu schützen
- Lärmemissionen so weit wie möglich zu reduzieren
Im Handlungsfeld „Natur und Umwelt“ sollten Unternehmen
- den Energie- und Wasserverbrauch systematisch reduzieren
- systematisch daran arbeiten, einen Beitrag zum Klimaschutz sowie zur Verbesserung der Luftqualität zu leisten
- Flächen effizient sowie natur- und umweltschonend nutzen und die Biodiversität schützen
- unnötige Verpackungen und Abfälle vermeiden
- systematisch an der Umsetzung einer umweltverträglichen Mobilität im eigenen Unternehmen sowie bei der Nutzung von Transportdienstleistungen arbeiten
- Rohwaren, Materialien und Dienstleistungen ethisch verantwortlich, umweltverträglich & ressourcenschonend beziehen und effizient einsetzen
- systematisch an der Steigerung des Tierwohls arbeiten
- Lichtemissionen so weit wie möglich reduzieren
Im Handlungsfeld „Region und Wirtschaft“ geht es darum,
- sich mit der Region zu identifizieren, mit anderen regionalen Akteuren zusammenzuarbeiten und nach regionaler Wertschöpfung zu streben
- sich für die Region und das Gemeinwesen zu engagieren
- einen fairen und freien Wettbewerb zu stärken
- eine faire und gerechte Wertschöpfung zu betreiben und damit auch zur Bekämpfung von Armut beizutragen
- bei Innovationen bzw. der (Weiter-) Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen die Aspekte verantwortungsvollen Wirtschaftens mit einzubeziehen
- eine lösungsorientierte Dialogkultur aktiv zu fördern
- ein permanentes Managementsystem zur Vermeidung von Gefahren & Unfällen zu unterhalten
Verantwortungsvolles Wirtschaften ein ständiger Lern- und Verbesserungsprozess; Ziel ist es also, sich in den einzelnen Bereichen kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Weitere Informationen zum Unternehmensnetzwerk „Verantwortungsvoll Wirtschaften“ im Berchtesgadener Land finden Sie unter: https://www.berchtesgadener-land.de/verantwortungsvoll-wirtschaften