Die Zukunft der Energieversorgung
Veranstaltungsreihe zeigte Perspektiven für Unternehmen auf
Die regionale Wirtschaft sieht sich mit steigenden Energiekosten, einem wachsenden Druck zur Klimaneutralität und sich wandelnden politischen Rahmenbedingungen konfrontiert. Gleichzeitig ist die Energieversorgung von Unternehmen zu einer äußerst komplexen Herausforderung geworden, für die es keine einfache, allgemein gültige Lösung gibt: Diese Erkenntnis stand im Mittelpunkt der dreiteiligen Veranstaltungsreihe zur effizienten Wärme-, Kälte- und Stromversorgung für Unternehmen, die der Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice in diesem Herbst gemeinsam mit der Elektro-Mechanik Meisl GmbH sowie der Danzer Ingenieure GmbH organisiert hat.
Die Referenten Stefan Meisl, Marianne Nestle und Werner Danzer konzentrierten sich auf die Fragen, welche Energieträger und Technologien für verschiedene Unternehmen am besten geeignet sind, wie sich Prozesse und Anlagen effizient steuern lassen, wie Abwärme optimal genutzt werden kann und welche Förderprogramme für die geplanten Investitionen in Anspruch genommen werden können. Dabei wurde deutlich, dass eine moderne Energieversorgung einen Mix aus verschiedenen Technologien erfordert: War früher eine klassische Ölheizung mit Anschluss an das öffentliche Stromnetz die Norm, sollten sich Unternehmen heute möglichst breit aufstellen; die Möglichkeiten reichen von PV-Anlagen und Energiespeichern über E-Ladestationen und Wärmepumpen bis hin zu Blockheizkraftwerken und der Nutzung von Abwärme. Dies ist zwar mit größerem Aufwand und höheren Anfangsinvestitionen verbunden, ermöglicht es langfristig jedoch, flexibel auf wechselnde Rahmenbedingungen zu reagieren, Energie zu sparen und CO2-Emissionen zu senken. Außerdem wird künftig das Thema „Kälte“ zunehmend im Fokus stehen: Da moderne Wärmepumpen nicht nur heizen, sondern auch kühlen können, bieten sich hier vielfältige Möglichkeiten.
Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, den eigenen Energieverbrauch sowie die Erzeugung genau zu kennen und Prozesse und Anlagen intelligent zu vernetzen und zu steuern – also beispielsweise genau dann die Wärmepumpe zu betreiben und das E-Auto zu laden, wenn die eigene PV-Anlage Strom erzeugt. Dies macht es erforderlich, den Verbrauch in den Bereichen Wärme, Kälte und Strom kontinuierlich zu messen, die Anlagen je nach Verbrauch individuell zu regeln und die aufgezeichneten Daten regelmäßig zu evaluieren. Der produzierte Strom sollte vorzugsweise selbst genutzt werden, bevor er ins Netz eingespeist wird; zudem sollten die Anlagen flexibel an die aktuellen Strom- und Brennstoffpreise, die rechtlichen Richtlinien sowie das Verbraucher- bzw. Nutzerverhalten angepasst werden.
Für Investitionen in effiziente Technologien stehen verschiedene Förderprogramme zur Verfügung; der Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice unterstützt interessierte Unternehmen gerne bei der Identifizierung und Beantragung geeigneter Fördermittel.
Die Veranstaltungsreihe wurde im Rahmen des Fünf-Punkte-Plans zur regenerativen Wärmeerzeugung durchgeführt, den der Kreistag Ende des vergangenen Jahres beschlossen hat, um Bürger, Unternehmen und Kommunen beim Umstieg auf regenerative Heizsysteme zu unterstützen. Sie wurde durch das Regionalmanagement Bayern gefördert.
(25.10.2023)
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