Leben, lernen und arbeiten auf Augenhöhe
Hohenfried ist Heimat und Ort der Begegnung für Menschen mit Assistenzbedarf
Sich an einem Ort zuhause fühlen, Teil der Gesellschaft sein, eine Aufgabe und ein eigenes Einkommen haben: Das alles finden Menschen mit geistiger Behinderung in Hohenfried in Bayerisch Gmain. Wer hier ankommt fühlt sich wie in einem kleinen, bunten Dorf, umgeben von grünen Wiesen, Wäldern und den Bergen der bayerischen Alpen.
Inmitten der malerischen Landschaft liegt der Wohnbereich mit fünf Wohngruppen für ca. 40 Kinder und Jugendliche sowie 17 Wohngruppen, in denen rund 180 Erwachsene leben. Außerdem gibt es einen Arbeitsbereich, Förderstätten, eine eigene Schule, in der die Kinder und Jugendlichen nach dem Prinzip der Waldorfpädagogik ganzheitlich gefördert werden, und die Zentralen Dienste, zu denen etwa die Bereiche Hauswirtschaft, Küche, Haustechnik und Verwaltung zählen.
Die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft, Eigenverantwortung und Selbstbestimmtheit sind wichtige Werte für die Bewohnerinnen und Bewohner. Deshalb spielt sich ein großer Teil des Lebens in Hohenfried in den sieben Werkstätten ab.
In der Kerzenwerkstatt entstehen beispielsweise Produkte aus Bienenwachs, das von heimischen Bienenvölkern stammt. In der Keramikwerkstatt wird getöpfert, in der Holzwerkstatt geschreinert und getischlert, in der Multifunktionswerkstatt werden für Kunden der Einrichtung verschiedene Produkte verpackt. Daneben gibt es noch eine Lebensmittelveredelung, in der Produkte in Bio- und Demeter-Qualität produziert und abgepackt werden, einen „grünen“ Bereich, zu dem die Gärtnerei, der Garten- und Landschaftsbau und die Landwirtschaft gehören, sowie ein Panorama-Bistro mit Theken- und Sitzbereichen, in dem die Bewohner mittags und abends essen und ansonsten Veranstaltungen stattfinden. Neben den Werkstätten gibt es außerdem Förderstätten, in denen Bewohnerinnen und Bewohner mit erhöhtem Assistenzbedarf Produkte aus natürlichen Materialien wie Textilien und Leder herstellen.
Der Hauptteil der Produkte geht schließlich an Großkunden, für kleinere, vor allem auch private Kunden aus der Region wurde vor einigen Jahren zusätzlich ein Onlineshop eingerichtet. Darin werden beispielsweise Vogelhäuser und Nistkästen, Gartenstelen aus Keramik, Schneidebretter, Holzschalen, Schlüsselanhänger, Tischkreisel, Rasseln oder auch Kissen angeboten. Die Einnahmen gehen in Form von Werkstattlohn vollständig an die Betreuten zurück.
Und auch sonst freut sich das Team von Hohenfried über jeden Austausch und jede Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen, Vereinen und Organisationen – beispielsweise über das Unternehmensnetzwerk „Verantwortungsvoll Wirtschaften“, dem Hohenfried schon seit längerem angehört. Inklusion bedeutet aber auch, am gesellschaftlichen Leben außerhalb der eigenen Gemeinschaft teilzunehmen – und so können beispielsweise gemeinsame Projekte in den Bereichen Sport, Musik, Kultur und Freizeit ein großer Gewinn für alle Beteiligten sein.
Weitere Informationen sowie Kontaktmöglichkeiten finden Sie unter https://www.hohenfried.de/.