
Global Player aus Freilassing
Vom Joghurtbecher bis zur Autoverkleidung - Folien werden auf Kiefel-Maschinen verarbeitet
Im Foyer des Kiefel-Hauptquartiers an der Sudetetenstraße 3 in Freilassing ist eine kleine Auswahl jener Produkte zu sehen, die auf Kiefel-Maschinen produziert werden. Von der goldfarbenen Plastikeinlage, in der Toffifees stecken über Joghurtbecher bis hin zum Infusionsbeutel. Thomas Halletz, einer der drei Geschäftsführer, sagt: „Wir sind gut aufgestellt. Mehrfach am Tag werden Sie mit Produkten konfrontiert, die auf unseren Maschinen produziert sind.“
Schlüsseltechnologien Fügen und Formen
Wenn Thomas Halletz, blaue Krawatte, schwarzer Anzug, über Kiefel spricht, dann tut er es mit Herzblut. Halletz ist fest verwurzelt mit jener Firma, die am Standort Freilassing rund 530 Leute beschäftigt, darunter rund 50 Auszubildende. Allesamt sind Spezialisten ihres Fachs, Ingenieure, die ihr Wissen einbringen, um ganz oben mitzuspielen. Nichts weniger als das ist Halletz‘ Anspruch. Der bodenständige Mann, der mit seiner Familie in Waging wohnt, hat Ambitionen, die weit über die Region, Bayern, die Bundesrepublik hinausgehen. Immerhin zählt Kiefel zu den Weltmarktführen in der Konzeption und Herstellung von Maschinen für die Verarbeitung von Kunststofffolien. Weltmarktführer – das ist für Halletz ein Begriff, an dem man sich orientieren muss, wenn man hoch hinaus will. „Unsere Kernkompetenzen liegen in den Schlüssel-Technologien Fügen und Formen“, sagt der Geschäftsführer, während er auf die ausgeleuchtete Vitrine deutet, in der vom Joghurtbecher über Plastiklöffel bis hin zu PET-Plastikschalen all das vertreten ist, was man aus Kunststoff herstellen kann.
Fachkräfte aus aller Welt
Während er erzählt, lächelt er viel. Grund genug gibt es für den CEO allemal. Im vergangenen Jahr hat Kiefel wieder ein Rekordjahr eingefahren. Zählt man alle Tochterunternehmen, wie etwa den Automobilspezialisten Kiefel Automotive in Tschechien, den niederländischen Thermoform-Werkzeugbauer Bosch Sprang BV sowie den österreichischen Lieferanten für Werkzeuge und Automatisierungslösungen, Mould & Matic Solutions, dazu, kommt Halletz auf über 1000 Mitarbeiter, die für Kiefel arbeiten. Zu den Kunden des Freilassinger Unternehmens zählen namhafte Hersteller aus der Automobil-, der Medizintechnik-, der Kühlschrank- und der Verpackungsindustrie. In kleinen Maßstäben denkt man bei Kiefel nicht. Die Zahl der Mitarbeiter wächst stetig, das Auftragsvolumen, auch der Standort selbst. Man plant, zwei neue Montagehallen zu bauen. Die Weichen dafür sind bereits gestellt. Halletz denkt in großen Dimensionen. Da sind die Mitarbeiter des Unternehmens. Industriemechaniker und -elektroniker, Ingenieure. Mathe und Physik gehören hier zum Grundverständnis. Einfache Tätigkeiten, für die man keine Ausbildung braucht, gibt es bei Kiefel so gut wie keine. „Leider“, ergänzt der Chef. Die meisten Mitarbeiter stammen aus dem Berchtesgadener Land und aus Traunstein, 60 Mitarbeiter kommen aus Österreich. Heimatverbundenheit ist dem Waginger wichtig. Und natürlich hat Mitarbeiterrekrutierung bei Halletz einen besonderen Stellenwert. Denn Fachpersonal ist in Zeiten wie diesen, in denen die deutsche Wirtschaft boomt, in denen Freilassing mit einer Vielzahl Industrieunternehmen um die besten Köpfe wirbt, nicht einfach zu finden. So arbeiten am Standort Engländer, Chinesen, Spanier und Italiener. Englisch zu sprechen, ist Pflicht. „Erfolgreich sein können wir nur mit Internationalität“, sagt Halletz. Denn auch Global Player in ihrem Segment, lassen ihre Produkte auf Kiefel-Maschinen fertigen. Kiefel ist weltweit in 60 Ländern vertreten. Und dabei soll es nicht bleiben.