Zukunft durch Innovationen
Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice bringt Unternehmen aus der Region mit Startups zusammen
Innovationen sind für unsere heimische Wirtschaft ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor: „Unternehmen, die stillstehen und sich nicht weiterentwickeln, haben in Zukunft wenig Chancen am Markt und bei der Fachkräftegewinnung“, betont Lars Holstein, Innovationslotse und Prokurist beim Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice. „Dabei ist der Weg in eine erfolgreiche Zukunft mit vielen Fragen verbunden: Welche technologischen Trends sind besonders interessant? Welche staatlichen Unterstützungsmöglichkeiten gibt es? Und wie finde ich für meine Vorhaben die richtigen Partner?“
Die Max Aicher Stiftung setzt bei der Suche nach Kooperationspartnern gerne auf Startups: „Damit haben wir in der Vergangenheit bereits gute Erfahrungen gemacht. Wir schätzen in der Max Aicher Stiftung die Innovationskraft und Agilität junger Unternehmen“, erzählt Dr.-Ing. Andre van Bennekom, Leiter Qualitätssicherung & Qualitätsmanagement bei der Lech-Stahlwerke GmbH. Genau deshalb wurde das Projekt Scaleup4Europe vom Wirtschaftsservice ins Leben gerufen: Ziel ist es, Unternehmen aus der Region mit wachstumsstarken Startups (sogenannten Scaleups) aus ganz Europa zusammenzubringen, um Innovationen in den Bereichen Industrie, Gesundheit, Smart Region und Landwirtschaftstechnologien voranzutreiben. Dieses Konzept überzeugte auch die Max Aicher Stiftung, als sie auf der Suche nach einem innovativen Wissensmanagementsystem war; und so entstand die Idee, die innovative Dienstleistung des Projektes Scaleup4Europe zu nutzen.
Zusammenarbeit mit innovativen Startups
Traditionelle Industrien wie die Bau- und Stahlbranche leiden nicht nur unter dem allgemeinen Fachkräftemangel, sondern müssen sich auch den Auswirkungen des demografischen Wandels stellen: „In der nächsten Zeit wird ein großer Teil unserer älteren und erfahrenen Mitarbeiter in den Ruhestand gehen. Das wird zu einem Wissensverlust führen, was uns wiederum bei der Optimierung unserer Prozesse und Produkte einschränkt“, erklärt van Bennekom. Also machte sich die Unternehmensgruppe auf die Suche nach einer Softwarelösung, die es ermöglicht, das vorhandene Wissen für die Zukunft zu sichern. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass die am Markt vorhandenen Lösungen nicht den Anforderungen entsprechen; und so beschloss die Max Aicher Stiftung, gemeinsam mit einem innovativen Startup ein eigenes Wissensmanagementsystem zu entwickeln.
Von der Idee zur konkreten Lösung
Zunächst wurden in enger Abstimmung mit dem Innovationslotsen Lars Holstein die Suchkriterien festgelegt, nach denen potenzielle Partner ausgewählt werden sollten. „Das Scouting hat dann das Scaleup-Team komplett übernommen. Wir mussten uns also nicht um mögliche Kandidaten kümmern; das war für uns eine große Entlastung“, so van Bennekom. „Außerdem wurden wir beraten, welche Unterlagen wir erstellen müssen und welche Informationen darin enthalten sein sollten.“
Die 15 besten Kandidaten wurden schließlich zu einem Workshop eingeladen, am Ende überzeugte das Startup „eXXcellent solutions“ (inzwischen: BettercallPaul gmbh). „Das Gewinnerteam erhält nicht nur ein Preisgeld von 10.000 Euro, sondern soll die Möglichkeit bekommen, das Wissensmanagementsystem gemeinsam mit uns entwickeln“, erklärt van Bennekom. „Wir haben durch die Veranstaltung aber nicht nur einen passenden Partner für dieses Projekt gefunden, sondern auch potenzielle Partner für künftige Projekte kennengelernt.“ Und auch mit der Betreuung ist er durchweg zufrieden: „Das Scaleup-Team hat neben dem Scouting auch seine Erfahrungen im Innovationsbereich eingebracht sowie den Workshop organisiert und moderiert. Ich schätze Lars Holstein und sein Team mit Olav Carlsen und Sebastian Sessler als vertrauensvolle, kompetente Partner.“
Unternehmen, die sich für eine Zusammenarbeit mit Startups interessieren, können sich gerne beim Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice (l.holstein@bglw.de) melden und ihren Bedarf an innovativen Lösungen besprechen: „Wir stehen für den Austausch von Ideen, Wissen und Technologien mit Partnern und Wegbegleitern aus der Region, Deutschland und ganz Europa“, erklärt Holstein. „Gemeinsam mit Ihnen möchten wir den Herausforderungen für Ihren zukünftigen unternehmerischen Erfolg aktiv begegnen: schnell, agil und unbürokratisch.“
Scaleup4Europe wird über das EU-Programm „Horizon 2020“ finanziert.
(22.02.2022)
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