Europäischer Marktführer für Kunststoffschächte
Bei der Romold GmbH sind Quereinsteiger mit technischem Geschick willkommen
Die Firma Romold mit Hauptsitz in Surheim ist ein gewachsenes Familienunternehmen und als Pionier für industriell gefertigte Kunststoffschächte europäischer Marktführer. Am Lager- und Werkstattstandort in Teisendorf werden diese Schächte nach Kundenwunsch zum Endprodukt verarbeitet. Trotz Corona-Pandemie sind die Auftragsbücher voll, Videokonferenzen ersetzen auswärtige Geschäftstermine. Das heimische Unternehmen ist auf der Suche nach Mitarbeitern. Ab Herbst bildet es Verfahrensmechaniker für Kunststofftechnik aus.
Die Schächte der Firma Romold sind auf weiten Ebenen, an Seeufern, in Städten und den Bergen verbaut. Sie finden ihre Anwendung in der Wasserversorgung, Straßenentwässerung, Kanalsanierung oder Elektro- und Telekommunikation, also für wesentliche Bereiche der täglichen Infrastruktur. Baufirmen, Planungsbüros und Behörden vertrauen auf die Qualität aus dem Hause Romold seit bald 30 Jahren. Damals glich die Herstellung von Kunststoffschächten fast einer Revolution, denn in den 90er Jahren waren ausschließlich Betonschächte im Einsatz. Die Produkte aus Kunststoff setzten sich durch, heute kann Romold mit über 1.000 Standardprodukten nahezu alle Anwendungen abdecken und zusätzliche Modifikationen anpassen.
Quereinsteiger willkommen
In den vier Werkstätten am Standort Teisendorf werden pro Jahr tausende von Kunststoffschächten gefertigt. Dafür erreichen täglich Lastwagen aus ganz Europa das 15.000 qm große Lager und liefern bei Fremdleistern gefertigte Romold-Bauteile an. In zwei großen Hallen werden diese Standardprodukte individuell nach Kundenwünschen modifiziert. Auf halbautomatischen Schweißmaschinen, mit großen Kunststoffhandextrudern oder einfach nur durch Bohren, Sägen und Schrauben werden Kanal- oder Kabelschächte hergestellt. Zum Portfolio der Fertigung zählen aber auch viele Sonderschächte, in die Messstationen oder große Pumpen eingebaut werden.
Da ausgebildete Verfahrensmechaniker für Kunststofftechnik selten sind, stellt Romold meistens Seiteneinsteiger ein. Laut Personalleiter Sigurd Schönherr ist die Voraussetzung, dass sie handwerklich geschickt sind und technische Zeichnungen lesen können. Dem einschlägigen Fachmann am nächsten verwandt sind Schreiner sowie Industriemechaniker. Aber auch aus anderen Berufen sind motivierte Arbeiter bei Romold herzlich willkommen.
Die Romold GmbH sieht sich als attraktiver, zuverlässiger und innovativer Arbeitgeber in der Region. An den beiden Standorten Teisendorf (Produktion) und Surheim (Verwaltung) sowie im Außendienst sind derzeit knapp 70 Mitarbeiter beschäftigt, wovon 70 Prozent aus der Region und neun Prozent aus Salzburg kommen. „Alleine in den letzten drei Jahren haben wir 23 Mitarbeiter eingestellt, davon zwölf wachstumsbedingt”, erklärt Sigurd Schönherr. Fast die Hälfte der Mitarbeiter sind mehr als zehn Jahre im Unternehmen und 14 Prozent länger als 20 Jahre.
Projekt „Smart Chamber” mit der TH Rosenheim
Was das Thema Innovationen betrifft, arbeitet die Romold GmbH zurzeit mit der Technischen Hochschule Rosenheim an einem digitalen Projekt zur Zustandserfassung der eingebauten Schächte. Dies kam auf eine Initiative des Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice (BGLW) im Rahmen der Innovationslabor-Tour Anfang 2019 zustande, die wiederum ein Ergebnis aus der Tätigkeit unseres Innovationslotsen Lars Holstein und aus dem Projekt „KMU 4.0” war. Mehrere Firmen aus dem Landkreis stellten den Hochschulen Salzburg und Rosenheim Projekte vor. Die Romold GmbH knüpfte damals Kontakt mit der TH Rosenheim. Im Laufe des ersten Halbjahres 2019 nahm das Projekt klare Formen an und startete zum Wintersemester in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Wolfgang Mühlbauer und drei Studenten der Fachrichtung Informatik, wie Romold-Produktentwickler Josef Reiter berichtet. Unter dem Titel „Smart Chamber“ erarbeiteten und testeten die Studenten eine Hard- und Software, mit der Schächte überwacht werden können. „Jetzt muss das System noch bis zur Serienreife weiterentwickelt und optimiert werden”, so Josef Reiter von der Romold GmbH. „Dazu planen wir eine weitere Kooperation mit der TH Rosenheim.”
Tanja Weichold