Innovatives Wissensmanagement
Wirtschaftsservice bringt die Max Aicher Stiftung mit Startups zusammen
Wissen ist für viele Betriebe eine der wichtigsten Ressourcen überhaupt. Kein Wunder also, dass innovative Lösungen für ein modernes Wissensmanagement längst zu einem zentralen Thema geworden sind. Und das liegt nicht zuletzt an den Auswirkungen des demografischen Wandels: „In der nächsten Zeit wird ein großer Teil unserer älteren und erfahrenen Mitarbeiter in den Ruhestand gehen. Das wird zu einem Wissensverlust führen, was uns wiederum bei der Optimierung unserer Prozesse und Produkte einschränkt“, erklärt Dr.-Ing. Andre van Bennekom, Leiter Qualitätssicherung & Qualitätsmanagement bei der Lech-Stahlwerke GmbH.
Also machte sich die Unternehmensgruppe auf die Suche nach einer Softwarelösung, die es ermöglicht, das vorhandene Wissen für die Zukunft zu sichern. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass die am Markt vorhandenen Lösungen nicht den Anforderungen entsprechen: Schließlich sollte das Wissen nicht einfach nur dokumentiert werden, sondern für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch leicht aufzufinden, verständlich und einfach zu nutzen sein. Außerdem sollten die Informationen so dargestellt werden, dass verwandte Themen und Synergien auf einen Blick zu erkennen sind.
Innovatives Potenzial von Startups nutzen
Nachdem keine der bestehenden Lösungen in Frage kam, beschloss die Max Aicher Stiftung, ein eigenes Wissensmanagementsystem entwickeln zu lassen. „Bei dem Projekt haben wir ganz auf die Zusammenarbeit mit Scaleups gesetzt. Damit haben wir in der Vergangenheit bereits gute Erfahrungen gemacht: Wir schätzen in der Max Aicher Stiftung die Innovationskraft und Agilität junger Unternehmen“, berichtet van Bennekom. So entstand schließlich die Idee, Scaleup4Europe zu nutzen – ein Projekt, das vom Wirtschaftsservice koordiniert wird und Unternehmen aus der Region mit wachstumsstarken Startups (sogenannten Scaleups) aus ganz Europa zusammenzubringt, um Innovationen in den Bereichen Industrie, Gesundheit, Smart Region und Landwirtschaftstechnologien voranzutreiben.
Von der Idee zur konkreten Lösung
Zunächst wurden gemeinsam mit dem Innovationslotsen Lars Holstein die Suchkriterien festgelegt, nach denen potenzielle Partner ausgewählt werden sollten. „Das Scouting hat das Scaleup-Team des Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice komplett übernommen. Wir mussten uns also nicht um mögliche Kandidaten kümmern; das war für uns eine große Entlastung“, so van Bennekom. „Außerdem wurden wir beraten, welche Unterlagen wir erstellen müssen und welche Informationen darin enthalten sein sollten.“
Die 15 besten Kandidaten wurden schließlich zu einem Workshop eingeladen, bei dem sie mehr über das Vorhaben der Max Aicher Stiftung erfuhren. Anschließend erfolgte die interne Auswahl, die die „eXXcellent solutions consulting & software gmbh“ (inzwischen: BettercallPaul gmbh) für sich entscheiden konnte. „Das Gewinnerteam erhält nicht nur ein Preisgeld von 10.000 Euro, sondern soll die Möglichkeit bekommen, das Wissensmanagementsystem gemeinsam mit uns entwickeln“, erklärt van Bennekom. „Wir haben durch die Veranstaltung aber nicht nur einen passenden Partner für dieses Projekt gefunden, sondern auch potenzielle Partner für künftige Projekte kennengelernt.“ Und auch mit der Betreuung ist er durchweg zufrieden: „Das Scaleup-Team des Wirtschaftsservices hat nicht nur geeignete Kandidaten für uns gefunden, sondern auch seine Erfahrungen im Innovationsbereich eingebracht und den Workshop organisiert und moderiert. Ich schätze Lars Holstein und sein Team mit Olav Carlsen und Sebastian Sessler als vertrauensvolle, kompetente Partner.“
Scaleup4Europe ist ein EU-Projekt, das über das Programm „Horizon 2020“ finanziert wird. Unternehmen, die sich für eine Zusammenarbeit mit High-Tech-Startups interessieren, können sich gerne beim Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice (l.holstein@bglw.de) melden und ihren Bedarf an innovativen Lösungen besprechen.
(22.02.2022)