Digitale Lösungen für den Tourismus
Der Zweckverband Bergerlebnis Berchtesgaden beteiligte sich am Innovationslabor
Die Tourismusregion Berchtesgaden soll digitaler werden, um Abläufe zu vereinfachen und den Gästen einen noch besseren Service bieten zu können. Teresa Hallinger, Abteilungsleiterin Destinationsmanagement beim Zweckverband Bergerlebnis Berchtesgaden, erzählt, wie Studentinnen und Studenten der TH Rosenheim sie dabei im Rahmen des Innovationslabors unterstützen konnten.
Weshalb haben Sie am Innovationslabor teilgenommen?
In den nächsten Jahren möchten wir unsere Destination digitaler machen. Es gibt vor allem in den Bereichen Meldewesen, digitale Gästekarte und Buchungsplattformen eine Vielzahl an Anbietern. Uns war es wichtig, einmal alle unsere Produkte zu strukturieren und nach möglichen Unternehmen zu suchen, die alle unsere Bereiche abdecken können. Hierfür reichen oft unsere Kapazitäten nicht aus, daher waren die Studenten der TH Rosenheim die perfekte Unterstützung für uns.
Welche Themen haben die Studenten bearbeitet?
Wir hatten eigentlich zwei große Schwerpunkte, die aber miteinander funktionieren müssen. Unser Meldewesen basiert noch auf DOS-Programmierung und kommt in einigen Punkten an seine Grenzen. Unser Ziel ist es, zum einen die Anmeldung der Gäste zu vereinfachen, z. B. schon eine Anmeldung von zu Hause aus zu ermöglichen. Zum anderen möchten wir die Gästekarte, die momentan eine Plastikkarte mit RFID-Chip und Barcode ist, als digitale Lösung auf dem Smartphone anbieten. In unserer Region bekommen die Urlaubsgäste verschiedene Ermäßigungen beim Busfahren, beim Parken oder bei den Ausflugszielen. Die Schwierigkeit ist es, das neue Gästekartensystem wieder an alle Stellen mitanzuschließen.
Der zweite Schwerpunkt ist, eine Buchungsplattform zu entwickeln, bei der es möglich ist, Urlaubsangebote wie z. B. Ausflugsziele wie das Kehlsteinhaus oder die Watzmann Therme, aber auch ein Salzbergwerk oder eine geführte Wanderung, ein Theater etc. ganz einfach über eine Plattform zu buchen. Hier liegt die Schwierigkeit darin, die einzelnen Kassensysteme via Schnittstellen auf die zentrale Plattform zu bekommen. Da einige Ausflugsziele eine begrenzte Kapazität haben, müssen die Daten in Echtzeit von einer zur anderen Stelle übertragen werden.
Wie lief die Umsetzung der Projekte?
Uns war es wichtig, erst einmal eine Übersicht zu bekommen, welche Partner bei einer Umstellung des Meldesystems und dem Aufbau einer Buchungsplattform berücksichtigt werden müssen. Aus diesem Grund wurde von den Studenten für alle drei Punkte eine Prozesslandschaft erstellt. Zudem haben die Studenten für uns recherchiert, welche Anbieter es für unsere Systeme gibt. Sie haben sich bei anderen Destinationen informiert und auch direkt mit möglichen Firmen gesprochen. Inzwischen haben wir unsere Projekte ausgeschrieben und sind teilweise schon in der Umsetzungsphase der neuen Buchungsplattform. Zum Jahreswechsel sollen dann das neue Meldewesen und die Digitale Gästekarte folgen.
Können Sie das Innovationslabor weiterempfehlen?
Auf jeden Fall. Ohne das Innovationslabor und die Unterstützung der Studenten der TH Rosenheim wären unsere Projekte noch nicht so weit vorangetreten. Die Studenten haben sich sehr gut in unsere Thematik eingearbeitet, sich über mögliche Firmen informiert und alle möglichen Problemstellungen aufgezeigt.
(31.05.2022)